Samstag , 27 Juli 2024
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Fahrradbeleuchtung Wiki

Früher wurden Lichter anderer Fahrzeugarten optimiert und auf das leichte Grundgerüst des Fahrrads angepasst. So waren Fahrräder mit kleinen Öllampen, Kerzen und Petrollampen als Beleuchtung ausgestattet.

Heutzutage hingegen wird die Radbeleuchtung durch meist aktive Elemente elektrisch betrieben, sodass der Radfahrer als Verkehrsteilnehmer im Straßenverkehr optimal geschützt ist. Neben der Sichtbarkeit für andere Verkehrsteilnehmer dient die Fahrradbeleuchtung dazu, dem Fahrer bestmögliche Sicht zu verschaffen.

Unterteilt wird die Beleuchtung eines Rades in Verkabelungen, Stromquellen sowie aktive und passive Elemente. Wobei aktive Elemente Licht mithilfe einer Batterie, Akku bzw. Dynamo ausstrahlen. Im Gegensatz dazu reflektieren passive Elemente lediglich fremdes Licht und arbeiten ohne Stromzufuhr.

Aktive Beleuchtungselemente am FahrradFahrraddynamo & Rücklicht

Zu den aktiven Elementen zählen folgende Scheinwerfer und Leuchten:

  • Frontscheinwerfer weiß
  • Rückleuchte rot

Der Frontscheinwerfer

Das weiße Licht des Scheinwerfers strahlt die nähere Umgebung vor dem Fahrrad aus. Gängige Lichtquellentypen, die dabei zum Einsatz kommen, sind Glühlampen, Halogenlampen und LED-Lampen.

Die Form des Lichtbündels kann dabei gegebenenfalls durch Reflektoren unterstützt werden. Dabei weisen die meisten Frontscheinwerfer eine maximal zulässige Leistungsaufnahme von 4,8 W bei 12 V bzw. 2,4 W bei 6 V Betriebsspannung auf, sodass andere Verkehrsteilnehmer durch das Scheinwerferlicht nicht geblendet werden.

Zum Teil verfügen manche Modelle der Frontscheinwerfer außerdem über ein integriertes Standlicht. Die dafür benötigte Energie entsteht während der Fahrt und wird in der Regel in einem dazugehörigen Kondensator der Lampe zwischengespeichert.

Die Rückleuchte

Mit einem roten Licht, das vom Fahrradende nach hinten strahlt, ist die Rückleuchte das Gegenstück zum Frontscheinwerfer.

Als aktive Lichtquelle für das Fahrrad kommen dabei entweder dynamo- bzw. batteriebetriebene Glühlampen mit einer Leistungsaufnahme von 0,6 W bei 6 V oder eine bzw. mehrere LEDs zum Einsatz. Um eine möglichst optimale Lichtverteilung und damit bessere Sichtbarkeit für andere Verkehrsteilnehmer zu erreichen, wird eine diffuse Streuscheibe eingesetzt, die das rote Licht ungeordnet zerstreut.

Zusätzlich verfügen die meisten aktiven Rücklichtelemente über eine Standlichtfunktion, die über einen während der Fahrt aufgeladenen Kondensator versorgt wird.

Passive Beleuchtungselemente am Fahrrad

Der Rückstrahler

Die Besonderheit der passiven Beleuchtungselemente am Fahrrad ist, sie sind energieunabhängig und deshalb jederzeit einsatzbereit. Rückstrahler, auch Retro-Reflektoren bzw. Katzenaugen genannt, leuchten das Licht einer fremden Lichtquelle nämlich direkt zu dieser zurück. Der Helligkeitseindruck der Rückstrahler am Rad hängt dabei von der Fläche der Reflektoren ab. Umso größer diese ist, umso besser ist die Reflexion und die damit deutlich verbesserte Sichtbarkeit für andere Verkehrsteilnehmer.

Unterschieden wird bei den Rückstrahlern zwischen folgenden Typen:

  • Rückstrahler rot für hinten.
  • Rückstrahler weiß für vorne.
  • Rückstrahler gelb für die Seite.

Auf diese Art und Weise lässt sich mit der passiven Fahrradbeleuchtung eine gewisse Erkennbarkeit in alle Richtungen gewährleisten. Weswegen Rückstrahler als wichtiger Teil der Fahrradbeleuchtung nicht fehlen dürfen.

In der deutschen Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) sind deshalb folgende Reflektoren als Bestandteil des Fahrrades fest vorgeschrieben:

  • Weißer Reflektor nach vorne.
  • Roter Reflektor nach hinten.
  • Roter Großflächenreflektor nach hinten.
  • Je Pedal zwei gelbe Reflektoren, davon einer nach hinten bzw. nach vorne wirkend.
  • Mindestens je zwei gelbe Reflektoren (Katzenaugen) für Vorder- und Hinterrad.

Alternativ für die Katzenaugen dürfen an Rädern umlaufende Reflexstreifen eingesetzt werden. Außerdem sind weitere zusätzliche seitliche Reflexeinrichtungen erlaubt, welche die Sicherheit im Straßenverkehr erhöhen.

Stromquellen am Fahrrad

Zur Inbetriebnahme aktiver Beleuchtungselemente wird am Rad entweder eine Batterie oder ein Dynamo benötigt.

Der Batterie- / Akkubetrieb

Eine Batterieleuchte für das Fahrrad ist für eine Gleichspannung von 3 bis 6 V ausgelegt. Je nach Modell können die Lampen per Stecksystem oder Klemme am Rad befestigt und bei Bedarf sogar jederzeit wieder problemlos entfernt werden.

Vorteile einer Batterie- bzw. Akkuleuchte:

  • Im Gegensatz zum Dynamo wird der Tretwiderstand nicht erhöht.
  • Gleichmäßige Helligkeit unabhängig von der Tretleistung.
  • Beleuchtungselemente eignen sich ebenso als Standlicht.
  • Die Konstruktion der Leuchte ist sehr leicht.

Ein Nachteil von Batterie- bzw. Akkumodellen ist jedoch die nicht beliebig lange Betriebszeit, weswegen zum eigenen Schutz im Straßenverkehr die Lampen regelmäßig überprüft und gewartet werden sollten.

Als Alternative zur Leuchte auf Batterie bzw. Akkubasis bietet sich deshalb eine funktionierende Dynamoversorgung mit integriertem Akku an.

Der Dynamobetrieb

Als Wechselstromgenerator ist der Dynamo bei Tretleistung eine Konstantstromquelle und ist deshalb als aktive Beleuchtungseinrichtung für das Rad geeignet. Um für den Straßenverkehr zugelassen zu sein, muss bereits ab 15 km/h eine 6 V bzw. alternativ eine 12 V Beleuchtung durch den Dynamo versorgt werden. Woraus sich eine effektive elektrische Leistung von 3 W bzw. 6 W ergibt. Ein vollständiges Erlöschen der Lampe erfolgt erst im Stand.

Folgende unterschiedliche Bauformen des Fahrraddynamos sind erhältlich:

  • Seitenläuferdynamo
  • Speichendynamo
  • Walzendynamo
  • Nabendynamo
Die Vorzüge einer dynamobetriebenen Fahrradbeleuchtung:

  • Ständige Verfügbarkeit
  • Fest am Rad montiert
  • Unbegrenzte Betriebsdauer
  • Kein lästiges Wiederaufladen

Ein Nachteil der Dynamobeleuchtung ist der Verschleiß. Das Reibrad bei Seitenläufer- und Walzendynamo unterliegt im Betrieb der ständigen Abnutzung. Bei Schnee bzw. feuchten Reifen ist bei diesen Modellen zudem ein Durchrutschen möglich, sodass keine fortwährende Leuchtleistung erfolgt.

Die Verkabelung der Fahrradbeleuchtung

Im Zusammenhang mit einer aktiven dynamobetriebenen Beleuchtung ist zur Verbindung der Lampen mit dem Dynamo eine Verkabelung notwendig. Unterschieden wird diese in einadrige und zweiadrige Verkabelung.

Die einadrige Verkabelung

Diese Form der Verkabelung leitet den Strom zur Lampe über ein Kabel und nutzt den Fahrradrahmen als Rückleitung. Dynamo- und Lampenanschluss erfolgen mit einer Rändelmutter und Schraube.

Vorteile der einadrigen Verkabelung:

  • Einfache Installation der Kabel.
  • Robust, da nur auf einer Ader basierend.

Als Nachteil dieser Variante ist die verminderte Stromführung durch den metallischen Rahmen des Rads zu sehen.

Die zweiadrige Verkabelung

Mittels zwei Kabeln wird hierbei der Strom zwischen Lampe und Dynamo geführt. Im Vergleich zur einadrigen Verkabelung ist die Ausbeute (Lichtleistung) deutlich höher, da die zwei Kupferleitungen eine bessere Leitfähigkeit garantieren.

Nachteile der zweiadrigen Verkabelung:

  • Anfälliger für Schäden, da die dünnen Kupferkabel zum Brechen neigen.
  • Verminderte Zuverlässigkeit wegen der schwächeren Verbindungselemente.

Um sowohl die Vorteile der einadrigen als auch der zweiadrigen Verkabelung zu verbessern, wurde für die aktive Fahrradbeleuchtung die Kabelführung durch den Rahmen eingeführt. Bei dieser speziellen Methode weist der Rahmen kleine Löcher auf. Durch diese wird das dünne Kabel geführt, sodass eine wesentlich bessere Haltbarkeit der gesamten Fahrradverkabelung gewährleistet wird.

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